Novara (© NHM Wien)
Novara (© NHM Wien)

Am 26. August 1859 um 11 Uhr mittags lief das Forschungsschiff „Novara“ unter dem Donner der Kanonen in den Hafen von Triest ein.

Nach 551 Tagen und 51.886 zurückgelegten Seemeilen, die die Besatzung über Südamerika, Afrika, Indien, China und Australien rund um den Erdball führten, war die Weltumsegelung der Fregatte Novara zu Ende.

Im Vorfeld der Planung der Weltumsegelung der Fregatte Novara reisten sowohl Carl von Scherzer als auch Ferdinand von Hochstetter (späterer Erster Intendant des k.k. Naturhistorischen Hofmuseums, heute NHM Wien) zu Alexander von Humboldt, um sich beraten zu lassen und Instruktionen für die Weltumsegelung zu holen.

Bereits der Oberkommandierende der Marine, Erzherzog Ferdinand Maximilian und späterer Kaiser von Mexiko, hatte bezüglich der geplanten Weltumsegelung Kontakt zu Humboldt aufgenommen.

Drei Wochen bevor das Schiff zur Expedition aufbrach, sandte Humboldt, damals bereits 88-jährig, „Mit der innigsten Verehrung und den heißesten Wünschen für den Erfolg eines so schön vorbereiteten Unternehmens“ seine Einschätzung zu den Gegebenheiten, die die Forscher auf der Novara vorfinden würden, in einem Brief an die Expeditionsleiter.

Archivmaterial zu Aleyander von Humboldt und der Weltumsegelung der Novara
Archivmaterial zu Aleyander von Humboldt und der Weltumsegelung der Novara (© NHM Wien)

2019 jährt sich Alexander von Humboldts Geburtstag zum 250. Mal, die Rückkehr der Novara und Humboldts Todestag zum 160. Mal. Drei Monate nach Humboldts Tod kehrte die Novara zurück. Anlässlich dieser beiden Jubiläen findet im Naturhistorischen Museum Wien das Symposium statt.

Der oben zitierte Brief Humboldts, die „Physikalischen und geognostischen Erinnerungen“ sowie die Instruktionen und der Forschungsauftrag, den Humboldt an den Commodore Bernhard von Wüllerstorf-Urbair der Fregatte Novara mitgab, befinden sich im Archiv für Wissenschaftsgeschichte am Naturhistorischen Museum Wien, unter der Leitung von Christa Riedl-Dorn.

Sie wird in ihrem ersten Vortrag diese Bestände näher beleuchten und präsentieren.

Petra Werner, Wissenschaftshistorikerin in Berlin, behandelt in ihrem Vortrag zusätzlich vertiefend Humboldts Schrift „Kosmos“.

Geschenkskassette mit im Zuge der Weltumsegelung der Fregatte Novara gesammelten Gesteinsproben (© NHM Wien)
Geschenkskassette mit im Zuge der Weltumsegelung der Fregatte Novara gesammelten Gesteinsproben (© NHM Wien)

Während des Symposiums werden außerdem Tiere, Pflanzen und Mineralien, die zu Ehren Humboldts benannt wurden und die sich in den Museumsbeständen befinden, im Vortragssaal ausgestellt.

Programm

Jubiläumstagung: 250 Jahre Humboldt – 160 Jahre Weltumsegelung der Fregatte Novara
Mittwoch, 11. September 2019, 16:00-21:00 Uhr

16:00 Uhr: Einführung Alexander von Humboldt und die Weltumsegelung der Fregatte „Novara“ (Christa Riedl-Dorn, NHM Wien)

16:15 Uhr: Humboldt, Bonpland, Kunth und die botanische Erforschung Amerikas (Hans Walter Lack, Freie Universität Berlin)

17:00 Uhr: Reisedarstellung – Bilder von der Novara-Expedition (Mario Dominik Riedl-Dorn, NHM Wien)

17:30 Uhr: Anton Jelinek – Ein Kunstgärtner als Botaniker auf der Novara-Expedition (Robert Pils, NHM Wien)

18:00 Uhr: „Um Erfahrungen nutzen zu können, muss man sie zuallererst einmal haben“ – Die medizinischen Anforderungen an die Novara Expedition (Daniela Angetter, Inst. F. Neuzeit- u. Zeitgeschichtsforschung der ÖAW)

18:30 Uhr: Pause

18:45 Uhr: Wer schrieb Humboldts „Kosmos“? (Petra Werner, Berlin Alexander von Humboldt Forschungsstelle Berliner-Brandenburgische Akademie der Wisseschaft)

19:45 Uhr: „Gegenstände in Weingeist – Konchylien in Kartandeln“ zoologische Aufsammlungen während der Weltumsegelung der Fregatte „Novara“ (Verena Stagl, NHM Wien)

20:15 Uhr: Was blieb von der Weltumsegelung der Fregatte Novara – „Novara“ im Kontext der Forschungsreisen im 19. Jahrhundert (Christa Riedl-Dorn, NHM Wien)